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Kennzeichnungspflicht von Werbung auf Instagram – WTF?!

Aktualisiert: 28. Okt. 2019

Seit ich den Instagram-Spaß hier etwas intensiver betreibe, fällt mir vor allem eines auf: die kuriose bananenrepublikartige „Kennzeichnungspflicht“. Jede gepostete Pusteblume vom tollen Nachmittag im Wald ist Werbung. Jeder Ingo aus Dettmold, der aus dem Malle-Urlaub ein Foto mit Sandalen und Tennissocken postet, soll jetzt den Anbieter seiner Tennissocken als Werbung markieren. Grandios. Wer hat sich das denn einfallen lassen?!

German Efficiency Bürokratie at it‘s best!

Ebenfalls interessant: Wie sensibel sich nahezu alle User daran halten.

Eigentlich ging ich davon aus, dass ich mit meinen handverlesenen 13 Instagram-Followern Themen wie „Unbezahlte Werbung da Markennennung“ erstmal ignorieren kann, doch schon jetzt bekam ich einen freundlich gemeinten Hinweis einer Nutzerin, dass ich doch eingeblendete Produkte als Werbung markieren solle. Mein Verweis „Ich bekomme dafür kein Geld und weiß z.T. auch nicht von welcher Marke das ist“ wurde (berechtigterweise) quittiert mit „Das ist egal.“


Soll heißen: ich als kleiner Instadad-Freizeit-38-Profilaufrufe-Instagram-Nutzer bin von diesem Kennzeichnungs-Schwachsinn also auch schon betroffen. Das ist quasi die Insta-Antwort auf „Wir müssen sofort SUVs abschaffen im Sinne der Umwelt“ – nur wurde es auf Instagram tatsächlich umgesetzt.


Wer hätte gedacht, dass ich das je in meinem Leben sagen werde…

Kathi Hummels, i feel you!

Für 80% der Nutzer hat das Thema vielleicht schon so einen Bart… aber für mich als Insta-Rookie ist das unfassbar. Besonders deshalb, weil ich jetzt eigentlich gar nicht mehr weiß, was richtig und was falsch ist. Genauso heißt es nämlich in einem anderen Fall gegen die Influencerin Vreni Frost auf Heise.de:

Es sei nicht gerechtfertigt, Beiträge eines Influencers, die Links auf Internetauftritte von Produktanbietern enthalten, generell als Werbung anzusehen und eine Kennzeichnungspflicht anzunehmen, meint das Gericht.

Zitiert aus: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Kennzeichnungspflicht-fuer-Influencer-auf-Instagram-Nicht-alles-ist-Werbung-4286313.html


Schreibe ich jetzt pauschal an jedes Foto von mir fett WERBUNG, obwohl das mit Werbung mal so gaaaar nichts zu tun hat? Schließlich habe ich auf dem Instagram-Bild vom Familienausflug ja meine Haare gegeelt und der Hersteller meines Haargels könnte mich sonst verklagen?! Mir ist es ehrlich gesagt fast schon peinlich bei meinen wenigen Followern Werbung in meinen Posts zu haben.


Auch dieser aufschlussreiche und gut zusammengefasste Artikel von Chip.de rät im Prinzip eher zur Variante übervorsichtig:

https://praxistipps.chip.de/instagram-posts-als-werbung-markieren-das-muessen-sie-wissen_108468


Der Wahnsinn ist also die Lösung. Und das obwohl Kathi Hummels ihren Prozess sogar gewonnen hat. Die 95% der User (-> Claras Dad) müssen sich also nach den „Problemstellungen“ der 5% der User (-> Influencer ab 10k) richten.


God bless German Bürokratenstaat.

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