Ein Kind reicht, oder?!
Tatsächlich stellen sich meine Herzdame Toni und ich derzeit recht häufig ein und dieselbe Frage: Wir wollen nur ein Kind – bleibt das so?
Immerhin wären wir mit unserem Kinderwunsch in einer deutschen Gesellschaft, in der Familien im Schnitt 1,5 Kinder haben, im Normbereich. Statistische Normbereiche interessieren uns allerdings ehr wenig. Viel mehr interessiert uns die Frage:
Kann man den Struggle, wenn man sechs von sieben Nächten (oder wahrscheinlich eher sieben von sieben) nacheinander aufgestanden ist, um das Kind zu beruhigen und am nächsten Tag völlig entnervt auf Arbeit zu erscheinen, mehrere Male gut ertragen? Bei der Kind-Premiere ist das sicher alles „spannend“ und „aufregend“ und irgendwie auch Ausnahmensituation. Aber wie ist das ganze Spektakel, wenn man es noch ein zweites (drittes, viertes…) Mal von vorne durchlebt? Ist die Euphorie dann noch genauso groß?
Gar nicht auszumalen, wenn der nächtliche Supergau eintritt und Baby 1 Baby 2 wachbrüllt und sie sich gegenseitig zu Höchstleistung im Dezibel-Wettbewerb anspornen. Der Arbeitgeber kann sich auf jeden Fall auf eine Monster-Performance im Office freuen. Und auch für die Mama: Ist es ab einer bestimmten beruflichen Ambition überhaupt möglich, noch eine zweite Elternzeit dranzuhängen, ohne dass es der Karriere nachhaltig schadet? In der Theorie soll das sicherlich so sein – aber in der Praxis?

In meinem Umfeld sind die Sätze „Nach dem zweiten Kind haben wir uns getrennt“ oder „Mit einem zweiten Kind ist nochmal alles ganz anders und viel komplizierter“ gegenüber den Sätzen „Wir kriegen das alles hervorragend hin mit zwei Kindern“ klar in der Überzahl. Allein die Vorstellung, wenn nicht nur klein Clara drei Mal die Woche Handballtraining hat, sondern auch klein Hanno drei Mal die Woche Gitarrenunterricht hat, ist der Struggle eines Vollzeitarbeiters diese Termine miteinander zu koordinieren, nahezu furchterregend. Oder bin ich einfach ein Unmensch?
So viel zum sachlichen Teil. Denn wer weiß… am Ende kommt es doch noch ganz anders und letztlich werden wir Eltern von vier kleinen Hannoclaras J
Denn auch wenn ich hier so furchtbar pessimistisch daherrede, ist es ja noch völlig unklar, ob ich Ende 2019 mit der zauberhaften kleinen Clara im Arm noch genauso denke. You never know!
Auf jeden Fall bin höchst gespannt zu beobachten, ob es hier noch so etwas wie eine Entwicklung gibt – oder eben nicht. Wer Erfahrungen damit hat, darf diese gerne kundtun!